Kunden, Anfragen, Bestellungen und Produktionsmeetings beherrschen den EMS-Alltag. Das Tagesgeschäft gibt den Takt vor. In guten Phasen – wie 2018 – zeigt sich aber auch, wo Nachjustierungen notwendig sind, um bei einer schwächeren Konjunktur gut aufgestellt zu sein.

Die Fussball-Bundesliga war spannend wie lange nicht. Die besten Kombinationen aus Trainer, Spielern, Strategie und Organisation haben sich durchgesetzt. Nun analysieren die Vereinsmanager, was gut und was schlecht gelaufen ist, um die alten Fehler in der kommenden Saison nicht noch einmal zu machen. Der Grundsatz von Bundestrainerlegende Herberger gilt noch immer: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“

Dieses Mantra sollten wir auch in der Elektronikindustrie übernehmen. Die EMS-Topsaison 2018 mit einem hervorragenden EMS-Produktionsvolumen von mehr als 7 Mrd. Euro in Deutschland gehört der Vergangenheit an. Experten wie Dieter G. Weiss, geschäftsführender Gesellschafter von Weiss Engineering und Analyst von in4ma Marktstatistiken & Analysen gingen zwar Anfang 2019 noch von einem weiteren, wenn auch abgeschwächten Anstieg für 2019 aus, aber die Gesamtkonjunktur scheint sich jetzt abzuschwächen. So korrigiert der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seine Wachstumsprognose für 2019 nach unten.

Was heißt dies nur für das Management der EMS-Unternehmen? Wie bereiten sich die Unternehmen auf den weiteren Verlauf der Konjunktur vor? Müssen Spielstrategien, Spieler, Trainer… pardon, müssen Unternehmensstrategien, Mitarbeiter, Manager, Maschinen etc. optimiert oder vielleicht ausgetauscht, verstärkt oder verändert werden? Fakt ist, nach einem Erfolgsjahr wie 2018 ist eine Analyse seitens des Unternehmensmanagements wichtig und richtig.

Wie habe ich als EMS-Provider in diesem Branchenerfolgsjahr teilgenommen, was lief gut und was muss optimiert werden? Wo habe ich Potential, oder um in der Fussballersprache zu bleiben, wo habe ich Punkte liegengelassen? Welche Stellschrauben kann ich weiter anziehen, um effizienter und abschlusssicherer zu werden? Welche Entscheidungen waren richtig und welche müssen überdacht werden?

Diese Fragen zu beantworten, ist mit Sicherheit im Tagesgeschäft eines EMS-Dienstleisters eine schwierige Aufgabe. Grundsätzlich wird jeder Unternehmensverantwortliche ein gewisses Bauchgefühl haben, was gut oder schlecht lief. Doch wie objektiv ist dieses Bauchgefühl? Frage ich heute Manager von EMS-Dienstleistern, so bekomme ich ganz unterschiedliche Einschätzungen über den Verlauf des zukünftigen Geschäftsjahres. Gleiches gilt, wenn ich nach einer Einschätzung des Konjunkturhochs der letzten Jahre fragen. Im Falle einer negativen Einschätzung erhalten ich oft auch gleich eine Begründung für diese Einschätzung, verbunden mit dem Konjunktiv, was man machen müsste. Wie wir alle wissen, wird aus dem Konjunktiv Realität, wenn über die umzusetzenden Maßnahmen Klarheit besteht.

Die Vogelperspektive eines Externen kann hier sehr hilfreich sein. Im Fußball übernehmen die Fans diese Aufgabe sowie ein Heer an Journalisten. Externe Experten, die die EMS-Branche kennen, können auch etablierten Unternehmen helfen, eine genaue Analyse der eigenen Performance zu erstellen und daraus Maßnahmen abzuleiten, um in der laufenden Konjunktur, egal ob sie ansteigt, stagniert oder sich abschwächt, weiterhin sehr gut zu wirtschaften. Wichtig dabei ist es, dass diese Experten selber in einem Fertigungsunternehmen Erfahrungen gesammelt haben, die Details der EMS-Branche kennen und sehr genau wissen, dass beispielsweise auch Einkauf, Produktionsplanung, Materialwirtschaft, Auftragsquoten oder Liefertermintreue entscheidende Stellschrauben für eine erfolgreiche nächste Spielzeit sein können.

Internes Unternehmenswissen und externes Branchenwissen können Maßnahmen entwickeln, die die Produktionseffizienz erhöhen und das Unternehmen fit mache – unabhängig davon, wie die Konjunktur eingeschätzt wird. Und wie in der Fußballsommerpause das Tagesgeschäft Fußball ruht, können Workshops, zur Analyse des eignen Unternehmens, außerhalb von Büro und Tagesgeschäft wichtig und zielführend sein. Denn Herbergers „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ heißt auch, sich Zeit für die richtige Analyse und Vorbereitung zu nehmen. In diesem Sinne, nehmen sie sich Zeit.

Hintergrund: Perzeptron berät seit über 20 Jahren Unternehmen der Elektronikindustrie von der Neukunden-akquise über den Einkauf bis zur Produktionssteuerung. Die Akquise von Kundenaufträgen, der Einkauf und die Materialwirtschaft in Zusammenhang mit der Fertigungsplanung und Fertigungssteuerung sind weit mehr als ein rein operatives Geschäft. Damit wieder mehr Zeit bleibt für Strategie, begleitet Perzeptron Unternehmen bei der Weiterentwicklung innerbetrieblicher Abläufe.

Ziel dabei ist die systematische Implementierung effizienter Arbeitsabläufe und die Etablierung eines transparenten Wissens- und Informationsmanagements. Perzeptron begleitet die Kunden bei der internen Prozessoptimierung und der Minimierung von Kalkulations- und Auftragsdurchlaufzeiten bis hin zur Optimierung von Kapitalbindung und Lieferfähigkeit.

> Erschienen in: Elektronik Praxis (PDF)